Dating-ABC – welche Begriffe eine Rolle spielen

Dating ist inzwischen zu einer Kunst geworden. Zumindest hat man diesen Eindruck, wenn man sich all die seltsamen Phänomene und Trends rund um das Thema Dating vor Augen führt. Vom Benching bis zum Ghosting wird fast schon ein Lexikon benötigt, um den Überblick zu behalten. Das nachfolgende Dating-ABC soll etwas Licht ins Dunkel bringen.

Benching – der Verweis auf die Ersatzbank

Benching steht für „auf die Ersatzbank setzen“ beziehungsweise „auf die lange Bank schieben“. Es handelt sich um eine Hinhaltetechnik, die das Leben schwer machen kann. Statt der Entscheidung, ob aus der Verabredung mehr werden kann, ist man in der Warteschleife. Man wird eine Option unter vielen, wird weiterhin mit Nachrichten und gelegentlichen Verabredungen warm gehalten – aber alles ohne Verpflichtung. Menschen, die das Benching praktizieren, müssen noch nicht einmal in böser Absicht und bewusst handeln. Vielleicht sind sie einfach nur unentschlossen oder haben Angst vor Bindungen. Einige Bencher suchen nur die Bestätigung ihres Egos und nicht mehr.

Binge-Dating – wenn Abwechslung im Mittelpunkt steht

Binge-Dating ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Verabredungen, meist mit verschiedenen Personen, die nichts voneinander wissen. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine Person, die zu viel Zeit hat und nicht allein bleiben kann, sondern eher um eine Person, die auf der Suche nach Anerkennung ist oder nach einer Trennung Ablenkung und Wiederaufbau sucht. Auch in deiner Nähe sind vermutlich einige Kontakte, die für einen rein körperlichen Austausch ohne Verpflichtungen zu haben sind.

Cuffing – die Winterliebschaft

Ein weiterer Dating-Trend, der nichts Halbes und nichts Ganzes ist: Cuffing bedeutet, sich gegenseitig über den kalten Winter zu helfen, „zusammen überwintern“ sozusagen. Denn die „Cuffing-Saison“ ist die dunkle Jahreszeit, in der viele von uns weniger aktiv und mehr zu Hause sind. Es geht zentral darum, im Herbst einen netten Kuschel- und Schmusepartner an seiner Seite zu haben. Im Regelfall werden entsprechende Gesuche demgemäß bezeichnet. Wer „Suche Cuffing-Partner“ liest, weiß direkt, mit welchen Erwartungen an die Verabredungen herangegangen werden sollte.

Gaslighting – das böse Psychospiel

Der Begriff „Gaslighting“ geht auf den Film „Gaslight“ aus dem Jahr 1944 zurück, in dem eine junge Frau von ihrem Ehemann so massiv manipuliert wird, dass sie am Ende in einer psychiatrischen Klinik landet. Gaslighting ist eine Form psychischer Gewalt, deren Ziel es ist, das Gegenüber in Zweifel über sich selbst und die eigene Wahrnehmung zu ziehen. Um das Opfer immer mehr zu verunsichern, verbreitet der Täter gezielt Unwahrheiten. Je öfter der Täter seine Unwahrheiten wiederholt, desto mehr hat das Opfer das Gefühl, die Realität nicht mehr richtig einschätzen zu können. So gelingt es dem Täter schließlich, sein Opfer in völliger Abhängigkeit zu halten und sich selbst als Retter in der Not darzustellen.

Love Bombing – der sinnbildliche Liebesbomber

Beim Love Bombing wird man schon bei der ersten Verabredung von großen Gefühlen überwältigt. Der andere meldet sich regelmäßig mit süßen Botschaften, macht Liebeserklärungen und plant schon nach kurzer Zeit, in den Urlaub zu fahren. Intensive Gefühle werden mit allen erdenklichen Mitteln und Geschenken zum Ausdruck gebracht. Leider ist Love Bombing oft ein ernstes Warnzeichen, dass man an eine Person mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung geraten ist.

Sugar Dating – das Alter spielt nicht unbedingt eine Rolle

Das Modell der Beziehung zwischen einem älteren reichen Mann und einer jungen Frau ist nicht neu. Doch beim Sugar Dating wird dieses Modell perfektioniert. Hier sind Frauen gezielt auf der Suche nach einem reichen Mann, der ihnen Geld oder teure Geschenke zur Verfügung stellt. Dabei geht es nicht unbedingt um Liebe. Dagegen ist ein intensiver physischer Austausch eher die Regel als die Ausnahme.