Google Stadia vs. Xbox Game Pass Ultimate: Die Cloud-Gaming-Dienste im Vergleich

Besonders im vergangenen Jahr konnte eine Technologie in der Videospielbranche ordentlich Aufsehen erregen: das Cloud-Gaming. Schon seit langem ist die Cloud-Technologie mit Online-Speichern wie Dropbox und Google Drive bei Verbrauchern bekannt, die damit ihre Dokumente und Bilder im Netz in der sogenannten „Cloud“ speichern können. Nun ziehen allerdings vermehrt auch Videospiele in die Cloud, um direkt aus dem Netz auf das eigene Gerät gestreamt zu werden – ganz ohne Download. Den Anfang unter den Cloud-Gaming-Anbietern machte Google Stadia Ende 2019. Nach einem etwas holprigen Start konnte sich der Service des Online-Riesen maßgeblich verbessern – doch inzwischen steht ihm mit Xbox Game Pass Ultimate ein starker Mitstreiter gegenüber.

Sowohl Google Stadia als auch Xbox Game Pass haben ihre Stärken und Schwächen – doch welcher der beiden Cloud-Gaming-Services ist besser? Wir schauen uns die wichtigsten Merkmale der Dienste an.

Cloud-Gaming stellt die Branche auf den Kopf

Mit der neuen Technologie wird die Art und Weise, wie Gamer Spiele spielen, maßgeblich verändert. Gemeinsam mit den innovativen Technologien Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) – letztere wurde erstmals 1968 an der Harvard University unter erschwerten Bedingungen eingesetzt-, gehört Cloud-Gaming zu den Trends der Branche, die die Zukunft der Videospiele wahrlich näher rücken lassen. Durch die Cloud ist es nämlich nicht mehr vonnöten, Videospiele auf das eigene Gerät herunterzuladen bzw. einen Datenträger einzulegen. Stattdessen wird das Verarbeiten des Spiels in die Hände eines Servers gelegt. In einem remote Hochleistungsdatencenter werden selbst Leistungs- und Speicherplatz-beanspruchende AAA-Games problemlos verarbeitet, um dann über das Internet auf den Bildschirm des Spielers gestreamt zu werden. Die Leistungsansprüche an das eigene Gerät sinken damit drastisch, außerdem kann man von Konsole über PC, bis TV und Smartphone an sämtlichen Geräten spielen – sofern eine stabile Internetverbindung besteht.

Google Stadia und Xbox Game Pass Ultimate sind zwei der größten Player am Markt. Wie unterscheiden sich die Dienste der beiden Tech-Giganten?

Unterstützte Systeme

Um das meiste aus dem Cloud-Gaming herausholen zu können, ist es wichtig, dass der Service auch auf den Geräten läuft, auf denen man spielen möchte. Mit Stadia tritt Google erstmalig in den Gaming-Bereich, und zwar ohne Konsole. Stattdessen können Spieler Stadia über die Stadia App auf Android-Mobilgeräten und Android TV spielen, sowie auf iOS-Geräten und PC und Mac über den Browser. Über Chromecast Ultra kann zudem mit dem entsprechenden Stadia-Controller einfach am Fernseher gespielt werden.

Demgegenüber steht Xbox Game Pass Ultimate. Der Cloud-Gaming-Service von Microsoft ist aktuell über die Xbox-App auf Android-Mobilgeräten verfügbar und läuft auf iOS-Geräten über den Browser. Die Xbox-App zum Cloud-Gamen am PC befindet sich zudem aktuell in Beta. Noch Ende dieses Jahres soll das Cloud-Gaming auch auf die Konsolen Xbox Series X/S und Xbox One kommen.

Spielauswahl

Zwar verfügen beide Services über eine Vielzahl an Games, doch die Auswahl bei Stadia ist etwas eingeschränkt, was unter anderem auch darauf zurückgeführt werden kann, dass sich Google stets in Verhandlungen mit Studios befindet, damit sie ihre Games auf die Cloud-Plattform bringen. Eigene Games gibt es aus dem Hause Stadia wie ursprünglich geplant nun nicht mehr. Dennoch gibt es einige Hit-Titel, darunter etwa Assassin’s Creed: Odyssey, Doom Eternal und Cyberpunk 2077. Die Bibliothek wird zudem stetig ausgebaut und weitere große AAA-Titel sollen stetig hinzugefügt werden. Um die Spiele spielen zu können, bietet Stadia verschiedene Möglichkeiten. So können Spieler einzelne Spiele nach Wunsch zum Vollpreis erwerben oder mit dem Pro-Abonnement für eine monatliche Gebühr auf eine eingeschränkte Bibliothek an Games kostenfrei zugreifen.

Microsoft hat sich für seine Cloud-Gaming-Plattform ein besonders raffiniertes Konzept ausgedacht und den Service direkt in das bestehende Modell des Xbox Game Pass integriert. Spieler können sich Xbox Game Pass Ultimate abonnieren, um damit vollen Zugriff auf über 100 Konsolenspiele in der Game-Pass-Bibliothek sowie die Services Xbox Live Gold und EA Play zu erlangen. Spieler bekommen damit ein ganzes Bündel an Leistungen für eine recht geringe monatliche Gebühr. Außerdem kann sich die Spielauswahl des Videospiel-Riesen sehen lassen, immerhin sind alle Konsolenspiele von Microsoft vertreten. Halo: The Master Chief Collection, Minecraft Dungeons und Forza Horizon 4 sind zudem nur ein paar der grandiosen enthaltenen Titel. Wer bereits eine Xbox-Konsole zu Hause stehen hat, kann damit das meiste aus dem Service von Microsoft herausholen und in den Genuss vieler Vorteile kommen.

Fazit

Welche Cloud-Gaming-Plattform nun die bessere ist, kann so allgemein nicht beantwortet werden. Beide weisen ihre eigenen Stärken und Schwächen auf und setzen auf unterschiedliche Konzepte und Services. Beide Plattformen werden zudem kontinuierlich ausgebaut und aktualisiert, sodass die Spielerfahrung sich auch weiterhin verbessern sollte. Xbox-Gamer sind sicherlich mit dem Service von Microsoft gut beraten, immerhin bietet der Xbox Game Pass Ultimate ein unschlagbares Preisleistungsverhältnis. Wer dagegen lieber einzelne Spiele kaufen und am liebsten ohne Konsole in der Cloud spielen möchte, dem könnte Google Stadia mehr zusagen. Das Beste wäre es jedoch, beide Services zunächst auszuprobieren, um herauszufinden, welcher mehr zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen passt. Eine innovative Art, zu spielen, bieten sie beide allemal.